Dämmungen Innenbereich

Ist eine energetische Wärmedämmung aussen nicht sinnvoll oder möglich, ist eine Innendämmung eine Möglichkeit. Dabei ist die Materialwahl der Dämmung entscheidend. Es wird grundsätzlich unterschieden zwischen Produkten wie Styropor und mineralischen, natürlichen Dämmungen. Bei einer Innendämmung ist im Weiteren zu unterscheiden, ob es sich um eine Oberflächen-Temperatur-Erhöhung handelt oder um eine effektive Dämmung. Der Unterschied macht unter anderem die Dämmstärke aus. Um eine Energie-Einsparung zu erzielen, ist die Dämmstärke je nach Materialwahl deutlich höher. Geht es um Schimmelprobleme und Kondensatbildung, welche verhindert werden soll, können deutlich geringere Dämmstärken in Betracht gezogen werden. In solchen Fällen ist eine Erhöhung der Oberfläche an Aussenwänden oft sehr wirksam. Innendämmungen sind in jedem Fall immer kritisch zu beurteilen und haben grosses Schaden-Potenzial, wenn nicht alle bauphysikalischen Aspekte in Erwägung gezogen werden. Eine Abwägung aller Vor- und Nachteile ist wichtig. Wir haben die nötigen Fachkenntnisse und beraten Sie gerne in jedem Fall spezifisch.

Arten von Dämmungen an Wänden

Schalldämmungen

Die Ausbreitung von Schall (Akustik) findet grundsätzlich über Schwingungen statt. Heute hat die Eindämmung des Geräuschpegels eine grosse Bedeutung. Es wird unterschieden zwischen Luftschall, Körperschall und Trittschall, wobei Körperschall fast nie allein auftritt, sondern immer in Verbindung mit Luftschall. 

Schall wird mit elektroakustischen Geräten gemessen und in Dezibel (dB) angegeben. Die Schallwellen werden beim Auftreten auf feste und dichte Oberflächen reflektiert – man spricht von Reflexion. Beim Echo werden die Schallwellen reflektiert und kehren zum Ausgangspunkt zurück. Der Nachhall ist eine Schallreflexionsart für geschlossene Räume. Im Gegenteil zum Echo wird der nicht absorbierte Schall nicht getrennt vom Originalton wahrgenommen, sondern sie verschmelzen. Die Nachhallzeit ist die Zeitdauer, die es braucht, bis ein Ton auf einen bestimmten Messwert sinkt. Dieser steht immer mit dem Raumvolumen in Zusammenhang. 

Damit eine Schalldämmung erzielt werden kann, müssen als Grundsatz absorbierende, weiche und poröse Materialien verwendet werden. Die Oberflächen-Abwicklung sollte vergrössert werden. Dies kann durch einen speziellen Akustikputz geschehen oder durch Akustikdämmplatten, wie Lochplatten mit einer zusätzlichen Mineralfaserdämmung. Auch Vorhänge oder Textile Beläge haben positive Einflüsse auf die Schalldämmung.

Innen Wärmedämmung

Eine Innendämmung kann sinnvoll bei denkmalgeschützten Liegenschaften oder aufwendig gestalten Fassaden mit erhaltenswerten Zierelemente oder Bauernhäuser sein. Es ist sinnvoll, bei jedem einzelnen Fall gut zu prüfen, ob es noch zusätzliche notwendige Abklärungen durch eine Bauphysiker braucht. Die Gefahr besteht sonst, dass bei baubedingten Durchdringungen und Auskragungen, wie Balkone usw., Wärmebrücken bestehen bleiben. Diese können nachfolgend an örtlich konzentrierten Stellen Schimmelschäden verursachen. Deshalb ist eine vorgängige Abwägung von Vor- und Nachteilen dringend zu empfehlen. 

Die Vorteile sind eine schnellere Aufwärmung der Wohnräume (Ferienwohnung) und die äussere Fassade wird nicht verändert. Sie bietet auch einen Vorteil, wenn Grenzabstände eingehalten werden müssen. Auch die Energieeffizienz ist gut – bereits ab ca. 80 mm Standard- Dämmschicht verringert sich der Wärmeverlust bis zu 60%. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese räumlich abgegrenzt auch in Etappen ausgeführt werden kann (Raum für Raum), was bei einer Aussendämmung eher schwierig ist. 

Nachteile sind der Platzverlust der Wohnfläche, Mauerwerk dient nicht mehr als Wärmespeicher sowie höhere Schimmelgefahr durch die Taupunkt-Verschiebung im Mauerwerk. Grundsätzlich können die Dämmplatten in Vorsatzschalen verbaut oder auf einen Planen-Untergrund geklebt und wo nötig mechanisch befestigt werden. Die Wahl des Dämm-Material ist sehr vielseitig, von Mineralwolle, EPS, XPS, Aerogele, Mineralplatten bis hin zu Perlite.

Kellerwände Innendämmung

Werden Kellerwände nachträglich gedämmt, ist es sinnvoll diese von innen zu dämmen, da von aussen die Wände durch aufwändige Grabarbeiten erst freigelegt werden müssten. Da gerade bei Altliegenschaften die Kellerwände oft durchfeuchtet sind, ist die richtige Materialwahl speziell zu beachten. 

Durch die Innendämmung gelangt weniger warme Luft ins Mauerwerk, somit steigt der Temperaturunterschied vom Mauerwerk zur Innenluft an. Im Winter strebt die aufgeheizte feuchte Raumluft den Ausgleich mit der kalten und weniger feuchten Aussenluft an (Diffusion). An der äusseren bestehenden Wand, welche durch die Dämmung dichter ist, kann die Feuchtigkeit kaum mehr entweichen und der Wasserdampfteildruck steigt dort an. Die Wand hinter der Dämmung ist kälter als die Raumluft und an dieser Stelle unterschreitet die gesättigte Luft leicht den Taupunkt. Das Resultat ist Kondenswasser, was dann zu Schimmel führen kann. Dies gilt es zu vermeiden und es ist für genügend frische Luft zu sorgen, damit die Raumluft genügend ausgetauscht werden kann und der Wasserdampf entweichen kann.

Aeorgel: Hochleistungswärme Dämmung

Diese Dämmung besticht mit ihren sehr guten Dämmwerten und der geringen Einbaustärken. Aerogel besteht aus Siliziumdioxid und ca. 98% mit Luft gefüllten Nanoporen. Ein Nanometer entspricht einem millionstel Millimeter und verhindert somit die Weiterleitung von Wärme. Im Vergleich zu herkömmlichen Dämmstoffen kann der gleiche Wert erreicht werden, jedoch mit 2-3 Mal dünneren Dämmstärken. Diese sind in Form von Matten, Platten und in Verbindung mit Putz erhältlich. Zudem sind sie auch als Granulat erhältlich, was als Hohlraumdämmung in Zweischalenmauerwerken verwendet werden können. Sie sind zudem dampfdiffusionsoffen und absolut wasserabweisend. Jedoch sind sie im Vergleich recht teuer, können aber vor allem bei Kleinflächen, wie Radiatoren Brüstungen, Leibungen, Stürzen usw., eine absolut platzsparende Alternative sein.

Dachstockausbau Innendämmung

Soll ein Estrich als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden, ist eine Dämmung erforderlich. Oft kommt dabei die Zwischensparrendämmung zur Anwendung. Wird das Dach auch saniert, kann eine Aufsparrendämmung in Betracht gezogen werden. Die Zwischensparrendämmung ist jedoch meistens die einfachere Art, unkomplizierter und folglich auch die günstigere Variante. Der Nachteil ist, dass mit der nachfolgenden Unterkonstruktion und der Deckenbekleidungen aus Gipsplatten Platz und Raum verloren geht. Oft kommt auch eine Zwischensparrendämmung mit einer zusätzlichen Untersparrendämmung zur Anwendung, um die gewünschten Dämmwerte zu erreichen. Dies auch als Ergänzung zu einer bestehenden Dämmung. Als Dämmstoff-Material wird häufig Steinwolle oder Glaswolle eingesetzt.

Das Gebäudeprogramm

Kantonale Fördergelder können einfach angefordert werden und sind ein gutes Instrument um Ihre Gebäudehülle auf den neusten Stand zu bringen. Sie profitieren davon sogar doppelt. Sie haben ein besseres Wohnklima, sparen Geld in der Zukunft und erhalten noch finanzielle Unterstützung vom Kanton und tragen vor allem dazu bei den CO2-Ausstoss zu vermindern. Sämtliche Informationen erhalten Sie unter: www.dasgebaudeprogramm.ch